Das Problem mit dem EGO
Das EGO aus der Perspektive der Psychologie und der Spiritualität
Das EGO polarisiert. Die “Kopfmenschen” und die “Herzensmenschen” haben oft sehr unterschiedliche Perspektiven zum EGO.
Wenn Du für Dich selbst, oder gemeinsam mit Deinem Partner bzw. Deiner Partnerin Unterstützung suchst, das eigene Verhalten oder das Verhalten zueinander zu ordnen, dann vereinbare doch gleich einen Gesprächstermin mit mir.
Ich finde es immer wieder faszinierend, wie manche dem EGO begegnen, bzw. den Begriff werten und damit umgehen.
Generell finde ich, dass wir viel zu viel werten, anstatt die Dinge zu nehmen wie sie sind und daraus ableiten, was sie bewirken. Wirkungen sind nicht per se schlecht oder gut, sondern in den meisten Fällen davon abhängig, was man sich davon erwartet.
Zurück zum EGO
Die deutlichsten Unterschiede in der Betrachtung des EGOs finden sich auf der psychologischen und der spirituellen Ebene – zumindest wenn man nach der Polarisierung geht, die sich in den Auseinandersetzungen zwischen den gerne als ‚Kopfmenschen‘ oder ‚Herzensmenschen‘ bezeichneten Lagern zeigen.
Die psychologische Sicht des EGO
Genauer genommen nehme ich hier zunächst die neurologische Seite zur Hand, also aus der Perspektive der Entwicklung unseres Hirns und dann die weitere Betrachtung auf psychologischer Ebene.
Wenn man die Unschärfe beiseitelässt, ob die Hirnentwicklung mit der Geburt oder schon ab einer Phase der Zellteilung beginnt, hat ein Neugeborener Mensch zunächst eine sehr ausgeprägte Entwicklung der eigenen körperlichen und kognitiven Grundfähigkeiten vor sich.
In dieser Phase, die sich sehr gut über die einzelnen Lernkurven abbilden lassen, zeigt sich naturgemäß eine starke Fokussierung auf die eigene Bedürfnisbefriedigung – in der Psychologie wird das als die primäre narzisstische Phase bezeichnet.
Hier geht es ausschließlich darum, das Selbst im Zentrum zu sehen. Hieraus entsteht sozusagen auch die Entwicklung des EGOs im psychologischen Sinne, also die Entwicklung des Selbst – und all den damit verbundenen – WICHTIGEN – Entwicklungen der psychischen Stabilität.
Diese als negativ zu bezeichnen würde bedeuten, psychisch instabile Menschen würden es selbst besser haben und im sozialen Umfeld besser zurechtkommen.
Ewas anders sieht die Sache in der weiteren Entwicklung aus. Ich nehme hier eine sehr schöne Veranschaulichung von Raphael Bonelli zur Hand, der das Strukturmodell der Persönlichkeit von Sigmund Freud (1856 -1939), etwas abgeändert darstellt.
Dabei zeigt sich bei einer natürlich gesunden Weiterentwicklung der Psyche, ein Übergang von der sehr ICH bezogenen Orientierung, in eine DU bezogene Orientierung – und im partnerschaftlichen Bezug auf eine WIR bezogene Orientierung. Findet diese ‚Umformung‘ nicht oder nicht ausreichend statt, dann reduziert sich jegliche Betrachtung mit dem Umfeld weiterhin auf das ICH und das ist dann genau das, was sich als sekundärer Narzissmus in einer ungesunden Form zeigt – und dann auch als narzisstische Persönlichkeitsstörung bezeichnet wird.
Hier ist es natürlich angebracht, von einem gestörten EGO Bezug zu sprechen – wobei aus meiner Perspektive auch hier festzustellen ist:
Nicht das EGO ist gestört, sondern der Bezug vom EGO zum Umfeld ist gestört – ein kleiner, aber feiner Unterschied.
Für mich ist der Unterschied auch deshalb wichtig, weil es in der Therapie nicht darum geht die Persönlichkeit zu verändern, sondern den Bezug der Persönlichkeit zum Umfeld zu korrigieren.
Die spirituelle Betrachtung
Auf spiritueller Ebene zeigen sich ganz unterschiedliche Zugänge, was und in welcher Form es über das Irdische hinaus noch gibt, bzw. wie sich Zusammenhänge zwischen den zeitlichen oder auch dimensionalen Ebenen ergeben.
Den meisten Zugängen gemein ist, dass das EGO dabei eben ‚nur‘ die irdische Rolle einnimt, also nur einen Teil des Ganzen darstellt. Ob dieser Teil das Konzentrat aus zeitlichen Ebenen (Reinkarnation) oder aus dimensionalen Ebenen (Transformation) ist – in jedem Fall ist das EGO dabei jener Teil, den wir auf irdischer ebene als Teil der Persönlichkeit wahrnehmen können.
Die Frage die sich für jeden spirituellen Menschen stellen darf ist, inwieweit sich irdisches Zusammenleben und Spiritualität widersprechen oder sogar ergänzen.
Mein Zugang zur Spiritualität und dem EGO
Ich sehe mich selbst als ein sehr spiritueller Mensch, für mich existiert keine Grenze der Verbundenheit und alles was sich uns auf bewusster ebene zeigt ist nur Resultat einer unendlichen Vielfalt unbewusster Vorgänge. Aus diesen zieht sich jeder Mensch seine – immer noch bewussten Zugänge mit dem Versuch, das irdische und das spirituelle miteinander in seinen Einklang zu bringen.
Aus meiner Perspektive haben jene, die dabei das EGO, also ihre irdische Basis, die Teil ihrer Persönlichkeit ist, als etwas negatives betrachten, dass es zu eliminieren oder zumindest zu unterdrücken gilt, mit ihrem EGO ein nicht gelöstes Verhältnis. Nicht gelöst, darunter verstehe ich ein oder mehrere Themen, die sie mit ihrem Ich und negativen Anhaftungen – zum Beispiel Traumatischen Erlebnissen auf psychologischer Ebene, oder energetischer Einflüsse auf spiritueller ebene verbinden.
In jedem Fall gibt dies Anlass, hinzusehen und diese Anhaftungen zu bearbeiten – wenn man sich davon befreien möchte.
Das EGO und seine Anhaftungen
Das irritierende dabei ist allerdings, dass es im eigentlichen Sinne nichts mit einem ‚bösen‘ oder ‚negativ wirkenden‘ EGO zu tun hat, sondern mit Anhaftungen an das EGO, die dann entsprechende Wirkungen im irdischen Leben – also im eigenen Leben bzw. im Leben mit dem eigenen Umfeld , zeigen.
Auch hier ist aus meiner Perspektive kein Anlass gegeben, diese Wirkungen zu werten, sondern sie aufzuzeigen und demjenigen zu überlassen, ob sie oder er diese Wirkungen annehmen oder ändern möchte.
Wofür ich nur sehr bedingt Verständnis aufbringe ist, wenn Menschen auf andere zeigen und ihnen vorhalten, sie würden sich entweder auf einer ‚niederen‘ Ebene befinden, weil sie sich von ihrem EGO nicht gelöst haben, oder anderen vorhalten, welche negativen Auswirkungen ihr EGO auf sie selbst hat. Vielmehr stellt sich dann für mich die Frage, ob damit nicht nur eigene Anhaftungen aufgezeigt werden, die man besser für sich selbst zu lösen hätte – anstatt diesen Lösungen von anderen zu verlangen.
Mal abgesehen davon, dass es sich eben nicht um einen Notwendige Lösung von EGO, sondern von den Anhaftungen ans EGO handelt – und das ist doch ein sehr wichtiger kleiner Unterschied.
Das EGO, seine psychologische und spirituelle Gemeinsamkeit
Hier zeigt sich für mich auch wieder die Gemeinsamkeit des EGOs, aus psychologischer und spiritueller Betrachtung:
Nicht das EGO ist schlecht oder böse und muss entfernt oder gelöst werden, sondern bestehende oder nicht bestehende Verbindungen zum Umfeld sind zu lösen oder herzustellen.
Abgesehen von einer tatsächlich möglichen Persönlichkeitsstörung. Vielleicht meint man bei der Betrachtung des Negativen im Zusammenhang mit dem EGO, eine übertriebene, vielleicht sogar anmaßende Selbst-Inszenierung der betreffenden Person. Dazu kann ich als Profiler feststellen, dass Menschen eine sehr unterschiedliche Ausprägung der Selbst-Inszenierung haben können. Diese ist auch je nach persönlichem Profil mitunter wichtiges Element in der Potentialentfaltung, also keineswegs negativ zu sehen.
Ob allerdings die deutliche Ausprägung der Selbst-Inszenierung des einen Profils, mit der vielleicht weniger deutlichen Ausprägung der Selbst-Inszenierung eines anderen Profils kompatibel ist – oder von der Seite sogar als belastend wahrgenommen wird, zeigt sich dann beim Profiling eindeutig. Und dann stellt sich die Frage, ob man das als betroffene/r möchte, oder nicht – ob man damit lernt umzugehen, oder nicht. Das ist dann allerdings auch eine Entscheidung, die man selbst treffen kann.
Wenn Dich das Thema interessiert und Du Dich darüber mit mir gerne austauschen möchtest, dann schreib mir doch dazu einfach eine Nachricht: Kontakt
Gerne unterstütze ich Dich auch dabei, mit Dir selbst, oder mit Deinem Umfeld – Deiner Partnerin oder deinem Partner ins Reine zu kommen.
Ich freue mich auf Deine Kontaktaufnahme.
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Marcus